Schloß Gripsholm von Kurt Tucholsky

Es ist ja fast eine Schande, dass wir bis jetzt noch kein Buch von Kurt Tucholsky gelesen haben und wir sind sehr froh, dass wir uns diesen Monat für eines der Werke von diesem interessanten Schriftsteller entschieden haben. Einige von uns haben das Buch gelesen, andere haben sich für die Hörversion mit Sven Görtz entschieden. Allerdings war das Schwäbische nicht leicht zu verstehen!!  Trotzdem haben die meisten diese teilweise witzige und geistreiche Romanze gern gelesen. Es gab wunderbare Beschreibungen der Landschaften und Beziehungen. Wir fanden den ironischen Ton, die Neckereien und den Humor  – der ja unter Deutschen nicht so oft zu finden ist – wunderbar. Schon der Dialog mit dem Verleger am Anfang des Werkes war ein Genuss! 
Die Liebesgeschichte war zwar aus der Sicht eines Mannes geschrieben, aber das hat nicht gestört. Für uns war es auch schön etwas über die Lebensart zu jener Zeit zu lesen und ein Amerikaner kann von so einem erholsamen, schönen und wirklich langem Urlaub nur träumen. 
Natürlich hat Tucholsky, der einer der bedeutendsten Gesellschaftskritiker in der Weimarer Zeit war, auch ernstere Themen in die Geschichte integriert. Er hat dafür eine Parallelgeschichte benutzt, in der es um ein Kind namens Ada geht. „Das Kind“ oder „der Gegenstand“ ist der Machtbesessenheit der Leiterin des Kinderheims hilflos ausgeliefert ist. Tucholsky hat die Figur dieser Leiterin, Frau Adriani, mit Charakterzügen ausgestattet, die er von seiner eigenen Mutter kannte.
Tucholsky Werke sind auch heute noch aktuell und sollten wieder entdeckt werden!

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