Wiener Straße von Sven Regener

Wir haben vor 19 Jahren das erste Buch von Sven Regener gelesen und es hat uns gut gefallen. Einige von uns haben auch den Film gesehen. Deshalb wollten wir wieder einmal etwas von diesem Autor lesen und haben uns für “Wiener Straße”entschieden, da dieses Buch 2017 auf der Longlist des Deutschen Buchpreises stand. Im Inhalt geht es um ein paar Tage in Berlin Kreuzberg Anfang der 80-Jahre. Zu dieser Zeit wurden in Westberlin massenhaft Altbauten “entmietet”, die abgerissen werden sollten. Es waren Studenten, Aussteiger und Punker, die die leerstehenden Häuser besetzten und anfingen, sie wieder instand zu setzen. Es gab auch Junkies und Ausschreitungen zu dieser Zeit, aber das wurde in diesem Buch überhaupt nicht erwähnt. 

Im Grunde genommen dachten viele von uns beim Lesen des Buches an die amerikanische Serie “Seinfeld”, denn es gab eigentlich keine richtige Handlung. Das Thema Kunst und die Frage, was Kunst eigentlich ist, wurde angeschnitten, aber eigentlich geht es um Nichts. Im Mittelpunkt des Buches stehen Erwin Kächele, der gerade mit seiner Familienplanung beschäftigt ist und seine (dummen) Freunde bzw. Bekannten, die er aus seiner Wohnung ausquartieren will. Einige von ihnen arbeiten in seinem Cafe “Einfall” oder wollen dort arbeiten. Es gibt zahlreiche witzige Dialoge, es wird viel berlinert, aber es gibt keine tiefen Gespräche. Manche Passagen sind sehr humorvoll, andere Passagen wiederum  etwas langatmig. 

Die meisten von uns – aber nicht alle – haben das Buch köstlich gefunden. Wichtig war es, die Erwartungen runterzuschrauben denn dann konnte man es geniessen. Viele von uns haben sich für das ˙Hörbuch entschieden, aber das war nicht immer leicht. Am besten funktionierte es wenn man gleichzeitig das Buch las und und es sich anhörte, denn dann konnte man alles leicht verstehen und sich ein häufiges lautes Lachen nicht verkneifen. 

Einige von uns kennen Berlin und auch Kreuzberg, waren zu dieser Zeit in Berlin und das hat viele schöne Erinnerungen hervorgebracht. Auf alle Fälle war die Mehrzahl von uns froh, wieder einmal etwas von Sven Regener gelesen zu haben.

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