Für uns war dies das erste Buch des österreichischen Schriftstellers Daniel Glattauer. Und obwohl viele von uns nicht so gerne ein Theaterstück lesen, hat es den meisten von uns gefallen. Allerdings fanden einige, dass es sich bei dem Stück „Die Wunderübung“ nicht um eine Komödie, sondern eher um eine Tragikkomödie handelt.
Der sich entspinnende Dialog zwischen dem in einer tiefen Ehekrise steckenden Ehepaar Joana und Valentin und dem Paartherapeuten war hervorragend und zeigt deutlich die verletzten Gefühle der Ehepartner und auch, dass sie eigentlich keinen Respekt füreinander haben. Es war fast peinlich, diese Auseinandersetzung zu lesen oder zu hören. Übrigens war die Hörversion seh gut und verwendete vier verschiedene Sprecher – die vierte Stimme war der Erzähler.
Der verzweifelte Versuch des Therapeuten, Regeln für das Gespräch zu etablieren, gelang nicht und auch die Übungen brachten keine Annäherung zwischen den Partnern. Bis der Therapeut auf eine Strategie zurückgreift, mit der er plötzlich mehr Erfolg hat.
Viele von uns haben solche unangenehmen Streitigkeiten zwischen Ehepartnern miterlebt. Einige Mitglieder fanden, dass es Menschen gibt, die es regelrecht genießen, vor einem Publikum zu streiten und „Punkte zu gewinnen“, andere fragten sich, ob der Autor mit dem Stück darauf hindeuten will, dass man vielleicht eine Lösung finden kann, wenn man sich nicht immer auf sich selbst konzentriert, sondern versucht auch anderen Menschen zu helfen. Andere wiederum konnten beim Lesen schmunzeln und haben sich in ein oder der anderen Szene sogar wiedererkannt.